Herr Schönbächler, im Bereich der Kühl- und Heizdecken ist heute bezüglich Materialisierung und Oberflächen weit mehr möglich, als sich manche Architekten vorzustellen vermögen. Wie beginnt bei KST ein Projekt?
Normalerweise kommt der Architekt oder die Architektin bereits mit einer ungefähren Vorstellung zu uns. Gemeinsam schauen wir uns dann die Situation an und erarbeiten Lösungen, um die gewünschte Oberfläche mit der nötigen Technik dahinter zu realisieren. Wir erproben dann, wie die technischen Aspekte bezüglich Akustik, Thermik, Lufteinführung etc. mit der gewünschten Architektur und Oberfläche vereinbar sind.
Was stellt in dieser Hinsicht eine Herausforderung dar?
Um die diversen unterschiedlichen Anforderungen je nach der baulichen Situation erfüllen zu können, braucht es grosses Fachwissen. Bei uns arbeiten Experten in allen Bereichen der Technik, wodurch wir alles in house erproben und produzieren können. Bei jeder Anfrage stecken wir viel Arbeit ins Testen, um herauszufinden, wie wir die beste Lösung für die jeweilige Situation erarbeiten können. Hierfür ist es zentral, ein Bauprojekt ganzheitlich zu denken.
Was ist hier die Stärke von KST?
In einem Satz: Dank unserer Expertise realisieren wir aus einer ersten vagen Idee anlagespezifische Lösungen, die in jeder baulichen Situation funktionieren.
Das bedeutet konkret?
Seitens Architekten sind die Themen, mit denen sie sich bei einem Bauvorhaben auseinandersetzen, sehr vielfältig. Nicht überall können sie sich bis ins Detail, wie z.B. die Technik von aktivierten Klimadecken, vertiefen. Darum kümmert sich KST. Gleichzeitig können wir garantieren, dass die Oberfläche und die Materialisierung von aussen der gewünschten Ästhetik entsprechen. Dies alles aus einer Hand anbieten zu können, macht uns einzigartig. Denn Materialisierung bezieht sich nicht nur auf die Oberfläche – nebst vertieften Materialkenntnissen braucht es Know-how über Herstellungstechniken, Systeme usw., welches wir über Jahrzehnte erworben haben.
Was ist im Bereich der Oberflächenmaterialisierung heute alles möglich?
Grundsätzlich alles – wir realisieren Projekte mit Holz, Metall, Stoffen, Gips oder gar Mosaiksteinchen. Bei einem Umbau wollen unsere Kunden oft, dass dasselbe Material zur Anwendung kommt wie vor der Renovation, allerdings mit einer modernen technischen Aufrüstung.
Hier muss sich die Architektin also auf Ihre Expertise verlassen können.
Ja, das richtige Vertrauensverhältnis ist von zentraler Bedeutung. Wir kümmern uns um alles, stehen von Anfang an beratend zur Seite – und auch nachdem ein Projekt umgesetzt wurde.
Haben Sie ein Beispiel für ein besonders gelungenes Projekt?
Der Swatch-Hauptsitz in Biel ist ein schönes Exempel. Die weit auskragende Rundung bricht mit Konventionen der klassischen Bürohaus-Architektur. Die Gestalt und die Optik der Fassade nehmen auch die Wasserkühl- und -heizdecke der Erschliessungsfläche im Innern auf. Die eigens dafür von uns entwickelte und im Vorfeld anhand eines Mock-ups getestete Sonderlösung besteht im Kern aus wärmeleitfähigen Wabenplatten aus Aluminium, die mit perlmuttfarbenen Mosaikplättchen verkleidet sind.
Was war hier die konstruktive Herausforderung?
Die Mosaikfassade als klimaaktivierte Decke im Inneren fliessend fortzuführen. Zum einen natürlich die optisch spezielle Materialisierung der Oberfläche und zum anderen die in der eigenen Produktion in Einsiedeln dreidimensional gebogenen und mit der direkt verklebten Aktivierungstechnik bestückten Deckenelemente. Denn jedes ist ein Unikat – und eine kühlende wie auch heizende „Mosaikdecke“ wurde so meines Wissens noch nie realisiert.
Eine ganz andere Materialisierung wurde beim Roche-Empfangs- und Auditoriumbau Peak in Kaiseraugst realisiert. Was ist dort speziell zu erwähnen?
Mit der Vorgabe, erdbebensicher zu bauen, haben wir eine Lösung entwickelt, welche die Stahl- und sichtbare Holzkonstruktion, die Medien-Riggs bis hin zu den Wasserkühl- und -heizdecken mit Holz-, Bronze- oder Gips-Finish beinhaltet. Zudem ist auch hier jede der Bronzeplatten ein Unikat. Dank Drehlagern und Stossdämpfern lassen sie sich für die Revision einzeln und mühelos herunterklappen.
Was war im Zusammenhang mit dem verwendeten Material zu beachten?
Die klimaaktivierten Deckenplatten sind aus Bronze. Dem geringeren Strahlungswirkungsgrad von Bronze wirkt ein eigens entwickelter Speziallack entgegen. Dieser verändert das Material optisch nicht, erhöht den Emissionsgrad aber um ein Mehrfaches.
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